Europäische Bürgerpreis-Medaille für Nothilfe Ukraine
Space-Eye wurde am vergangenen Freitag mit dem Europäischen Bürgerpreis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet. MdEP Sergey Lagondinsky übergab die Medaille und betonte, dass es in diesen schwierigen Zeiten besonders bewegend sei, Menschen zu treffen, die bereit sind, anderen Menschen zu helfen.
Mehr als 10 Million Euro an Spendengeldern
Space-Eye hat seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine Spendengelder im Wert von mehr als 10 Millionen Euro organisiert und diese zur Evakuierung von betroffenen Menschen aus der Ukraine sowie deren Unterbringung in Wohnräumen genutzt. Zusätzlich ermöglicht der Verein Lieferung von Lebensmitteln in Kriegsgebiete und die tägliche Versorgung dort lebender Menschen mit Notstromaggregaten.
Auch in diesem Jahr fand die Verleihung des Europäischen Bürgerpreises wieder großen Anklang und Space-Eye-Vorstand Hans-Peter Buschheuer nahm den Preis vor zahlreich erschienenem Publikum entgegen. Eröffnet wurde die Preisverleihung durch eine Laudatio des russischstämmigen Abgeordneten Sergey Lagodinsky, der mit eigener Migrationsgeschichte sehr persönliche Worte wählte, um seiner Wertschätzung gegenüber der Arbeit des Vereins Ausdruck zu verleihen.
„Jeder kann helfen! Jeder. Jedem.“
Sergey Lagodinsky beschrieb Space-Eye in seiner Rede als Beispiel dafür, dass jeder jedem helfen könne. Worin der Abgeordnete sowohl eine Pflicht aber auch Chancen und Hoffnung sieht. Er betonte dies mit den Worten „Jeder kann helfen! Jeder. Jedem.
Dieses Potential der gegenseitigen Hilfe sieht auch Hans-Peter Buschheuer von Space-Eye gegeben und verwies in der an die Laudatio anknüpfenden Podiumsdiskussion auf ein stark ausgeprägtes Netzwerk der gegenseitigen Unterstützung innerhalb der ukrainischen Bevölkerung. „Ein Netzwerk, an dem wir mit unseren Hilfen anknüpfen konnten.“
An der Podiumsdiskussion nahm auch die Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik teil, die als Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten vor allem auch Zukunftsfragen ukrainischer Geflüchteter thematisierte. Natalie Pawlik betonte, dass Geflüchtete aus der Ukraine einer neuen Minderheit in Deutschland angehören werden und dies bestimmte Herausforderungen mit sich bringe. Denn „Minderheiten sind in den meisten Fällen kaum sichtbar und daher werden auch ihre Themen und damit die Dinge von denen sie betroffen sind, kaum thematisiert.“
Einen Einblick in die aktuelle Situation in der Ukraine und über die genauen Abläufe von Hilfen bot Larysa Yevlakhova, die als Freiwillige mit Fluchterfahrung die Arbeit von Space-Eye unterstützt. Sei berichtete dabei von Erfahrungen, die Helfende oftmals an die Grenzen ihrer physischen wie psychischen Kapazitäten brächten.
Ein würdiger Preisträger
Sowohl die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion als auch das Publikum, welches sich lebhaft an einer abschließenden offenen Fragerunde beteiligte, waren sich darüber einig, dass die Jury in Space-Eye einen würdigen Preisträger für den Europäischen Bürgerpreis 2023 gefunden hat und eine anhaltende Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung unausweichlich sei. Lagodinsky fasste dies zusammen mit den Worten: „Wir lassen uns nicht einschüchtern und wir werden immer da sein für unsere ukrainischen Freunde.“
Der Europäische Bürgerpreis wurde erstmals 2008 vom Europäischen Parlament ausgeschrieben und steht seitdem für die Ehrung „außergewöhnlichen Engagements für ein besseres gegenseitiges Verständnis und mehr Integration in der Europäischen Union.“ Weitere Informationen zum Europäischen Bürgerpreis finden Sie hier.
Wir gratulieren Space-Eye zum Gewinn des Europäischen Bürgerpreises und bedanken uns bei allen Teilnehmenden der Podiumsdiskussion sowie dem Publikum.
Ein Interview mit dem Space-Eye-Vertreter Hans-Peter Buschheuer finden Sie hier.
Medaillenübergabe an Space-Eye für Nothilfe Ukraine beim Europäischen Bürgerpreis