MdEP René Repasi: "EU-weit gültiges Recht für Startups"
„Ideen sind da, aber sobald sie auf den europäischen Markt kommen, sind sie wieder weg – aufgekauft“, so MdEP René Repasi am 6. Oktober 2025 im Europäischen Haus in Berlin. Dort stellte er im Rahmen der Reihe „EP-Berichterstatter/in im Dialog“ den Initiativbericht zum „28. Regime“ vor.
Im Bild von links: Armin Steuernagel, Geschäftsführender Vorstand Stiftung Verantwortungseigentum; MdEP und Berichterstatter René Repasi; Moderator Bernd Hüttemann, Generalsekretär Europäische Bewegung Deutschland e.V.
Europa kann Innovation – doch vor allem beim Wachstum hapert’s: nur 8 % der globalen Scale-ups (rasch wachsende Start-ups) kommen aus der EU, 60 % aus Nordamerika.
Der Grund? Unterschiedliche Unternehmensregeln in 27 EU-Ländern bremsen junge Firmen aus. Die Lösung: Statt die Regeln für Unternehmensgründungen in 27 Staaten mühsam auf einen Nenner zu bringen, schaffen wir das 28. Regime – ein einheitliches EU-weit gültiges Unternehmensrecht für innovative Firmen als zusätzliche Option.
Der Europaabgeordnete René Repasi treibt dieses Konzept voran, um Bürokratie abzubauen und Start-ups in der EU bessere Wachstumsbedingungen zu bieten. Damit stärken wir den EU-Binnenmarkt. Am Montag stellte Repasi seine Vorschläge im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Berichterstatter im Dialog“ im Europäischen Haus Berlin vor. Rund 100 Interessierte kamen zur Diskussion.
Ziel der gemeinsam vom Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments Berlin und der Europäischen Bewegung Deutschland e.V. organisierten Reihe ist es, früh im Gesetzgebungsprozess über wichtige Themen zu informieren. So können Interessenvertreterinnen und -vertreter ihre Fragen stellen und Anregungen einbringen – bevor offizielle Vorschläge vorliegen, wie etwa das 28. Regime, das für 2026 von der EU-Kommission erwartet wird.
„In den USA ist es ein 100-Meter-Sprint, in Europa ein 110-Meter-Hürdenlauf“
In den USA legt man einen 100-Meter-Sprint hin, um ein Unternehmen zu gründen, in Europa ist es ein 110-Meter-Hürdenlauf“, kommentierte David Hanf, Co-Founder Deutscher Startup Verband, die Situation für Jungunternehmen in Europa. Eine EU-weite Rechtsform, die überall gleich ist, wird Investoren anziehen, so Hanf. Außerdem sei das ein enormes Marketinginstrument.
Im Bild: Prof. Dr. Anne Sanders von der Universität Bielefeld (Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Unternehmensrecht, das Recht der Familienunternehmen und Justizforschung)
Doch damit junge Firmen das 28. Regime annehmen, müsse es einfach und gut durchdacht sein, waren sich auch die Kommentatoren Prof. Dr. Anne Sanders von der Universität Bielefeld (Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Unternehmensrecht, das Recht der Familienunternehmen und Justizforschung) und Armin Steuernagel, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Verantwortungseigentum, einig.
2026: Vorschlag der Kommission
Der Input aus Berlin fließt in die weitere Arbeit in Brüssel und Straßburg ein. Im ersten Quartal 2026 erwartet das Europäische Parlament einen Gesetzesvorschlag der EU-Kommission.
Berichterstatter im Dialog
"Berichterstatter im Dialog" ist eine gemeinsame Veranstaltung des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments Berlin und der Europäischen Bewegung Deutschland e.V. (EBD).
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